Zusätzlich zu einem Burger können Kunden einer McDonalds-Filiale in Stockholm jetzt auch Strom tanken. In einer Kooperation mit dem schwedischen Stromkonzern Elforsk errichtet die Fastfood-Kette hier die erste Ladesäule für Elektroautos. Dieselbe Ausstattung soll auch eine Filiale im US-Bundesstaat North Carolina erhalten, die nächste Woche eröffnet wird. Bei dem als "McCharger" benannten Konzept kauft McDonalds Ladestationen und stellt sie auf, der Strombetreiber wartet das System. Die Station ist Teil eines Versuchsprojekts, bei dem man mehr über die Zukunft der E-Mobilität lernen will.
Seitens der Fastfood-Kette sieht man die Aktion als Unterstützung nachhaltiger Mobilität. "Bei dieser ersten Ladestation bei McDonalds handelt es sich um ein Pilotprojekt, die Ladung kostet den Nutzern nichts. Bestätigt sich der Erfolg, könnten noch im Herbst weitere Restaurants im Westen und Süden Schwedens folgen", so Petra Dahlmann, CSR-Unternehmenssprecherin von McDonalds Schweden. Trotz der erst wenigen hundert Elektroautos, die Schwedens Straßen bisher befahren, müsse man sich rechtzeitig für die Zukunft wappnen. "Alles deutet darauf hin, dass die Entwicklung schnell vor sich gehen wird, da Volvo und Mitsubishi bald neue Elektroautos auf den Markt bringen." Besonders die Autobesitzer hätten sehr erfreut über diese Lademöglichkeit reagiert und hofften über die Ausdehnung des Projekts in weiteren Städten, so die McDonalds-Sprecherin.
In Deutschland ist eine Autoladung während des Restaurantbesuchs bisher noch nicht in Überlegung. "Es gibt bisher Kooperationen mit dem Parkhauskonzern APCOA sowie mit dem Autofahrerclub ADAC. Bei mehreren Geschäftsstellen dieser Organisationen im gesamten Bundesgebiet wurden bereits Elektrotankstellen errichtet", so Elma von Cossel, Sprecherin des Energieversorgers RWE. Aufmerksamkeit soll somit hergestellt und ein möglichst einfacher Zugang zur Elektromobilität vermittelt werden. "Derzeit läuft ein e-mobility Pilotprojekts von RWE und Daimler, bei dem bis Jahresende 100 Ladepunkte in Berlin errichtet werden", so von Cossel.
Ein schlagendes Argument für die Nutzung der Ladestationen ist der Preis. "Abhängig vom Fahrverhalten, liegt er zwischen zwei und vier Euro für 100 Kilometer, was weniger als die Hälfte der Kosten bei Benzin- oder Dieselantrieb ist", schätzt von Cossel. Die derzeitigen Ladestationen werden mittels einer Karte freigeschalten und über die Stromrechnung des Kunden verrechnet. Ein Schwachpunkt der Elektromobilität ist derzeit noch die Ladezeit. "Es dauert mehrere Stunden, bis ein völlig entladener Akku geladen ist. Parkhäuser scheinen sich daher besonders dafür zu eignen, ein Kurzbesuch bei einem Restaurant eher weniger", so die RWE-Sprecherin.
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