Kindergärten, Schulen, Freizeitsportler. Alle werden betroffen sein, wenn die Stadt ihr Vorhaben in die Tat umsetzt. Und sie alle wollen es verhindern.
Die Stadt hat den Platz, der neben einem Spielplatz, einem Fußballfeld, einer Aschenbahn auch über einen Basketballplatz verfügt, im vergangenen Jahr erst saniert. Jetzt soll er weg.
Der 48er Sportplatz ist weit und breit der einzige öffentliche Platz dieser Art, klagt Jochen Gögel, ein Mitglied der jüngst gegründeten Bürgerinitiative, die sich gegen den, sagen wir mal etwas widersprüchlichen Plan von Oberbürgermeister Peter Kurz wehren will.
Im Sinne der Stadtentwicklung wolle die Stadt den beliebten Platz bebauen, um den Wohnstandort zu verbessern, so Kurz in seiner Etatrede am 22.12.2009.
Aber warum eigentlich? Die Bewohner rund um den Platz, den es schon lange vor der Wohnsiedlung gab, sind es jedenfalls nicht, die sich über lautes Kindergeschrei oder grölende Fußballer beschweren. Im Gegenteil. Viele, die unserer Initiative beitreten, sind Anwohner. Auf dem Platz geht es ziemlich multikulturell zu, doch Konflikte gab es noch nie, so Jochen Göbel.
Mit diesem Projekt wird die Stadt, deren angespannte Haushaltslage nicht abzustreiten ist, in den Augen vieler Anwohner und Freunde des Platzes, genau das Gegenteil erreichen. Denn ohne den 48er Platz wird sich nicht der Wohnstandort verbessern, sondern werden sich lediglich die Anfahrtswege für viele Schul- und Kindergartenkinder und Freizeitsportler zum nächsten öffentlichen Sportplatz verlängern. Ausweichmöglichkeiten gibt es in der Nähe keine.
Doch warum eigentlich dieser Konflikt. Im Jahre 2007 hat die Stadt Mannheim beim Begrünungswettbewerb ''''''''Unsere Stadt blüht auf Entente Florale Deutschland 2007'''''''' noch die Goldmedaille eingeheimst. Auch der 48er Platz hat dazu beigetragen. Der Preis belohnte unter anderem eine nachhaltige Freiraumentwicklung. Gerade dieser Freiraum geht mit dem Projekt der Stadt aber verloren.
Neben der neuen Bürgerinitiative, die möglichst viele Leute gegen die Politik der Stadt mobilisieren will, gibt es seit Jahren eine Elterninitiative, die sich für den 48er Sportplatzes und der dazugehörigen Spielplätze einsetzt. Außerdem befindet sich derzeit ein Förderverein in der Gründungsphase, der Gemeinnützigkeit anstrebt und dem Zweck des Erhalts des Platzes dienen soll.
Da kann sich die Stadt von den Bürgern ruhig mal eine Scheibe Konsequenz abschneiden. Diese verfolgen nämlich ein weiteres Ziel des Wettbewerbs bis heute: Das besondere Engagement sich für ihre Stadt einzusetzen.
Infoveranstaltung:
Möglichst viele sollen für die Initiative mobilisiert werden. Am 16.1. 2010 um 14 Uhr findet deshalb eine Infoveranstaltung zwischen den Bunkern am 48er statt, bei der über Pläne berichtet der Stadt und der Initiative berichtet wird.