Der als Pendant für die vor einem Jahr so erfolgreiche Lesung "Und tschüß - Wenn sich Männer ein letztes Mal zu Wort melden" angelegte Abend fesselte die Zuschauer von der ersten Minute an. Männern und Straßenbahnen soll man nie nachlaufen, es kommen immer wieder neue. (Eva Zeller) - so begann die einstündige Lesung die alle Erwartungen übertroffen hat.
Die Lesung, die eine Mischung zwischen Literaturveranstaltung und Theatervorführung war, wurde grandios von den drei Schauspielerinnen Alexandra Biedert (TIG7), Hannah von Peinen (ehemaliges NT-Ensemblemitglied) und Rike Schweizer (TIG7) unter der Leitung von Peter Derks inszeniert. Die drei Damen, einfache Café-Besucherinnen, bewiesen durch ihr schauspielerisches Talent und durch ausgewählte Briefe bekannter Frauen, Gedichte und Monologe fiktiver Frauenfiguren, wie z.B. Sofie Scholl, Henrik Ibsens Nora, Mildred Harris, Rebecca West und Virginia Woolf, dass Frauen Tacheles reden können. Frauen können sich zu Wehr setzen, sie können ihre eigene Meinung vertreten.
Es ging zwar nur um eines: Männer - und doch war das Ganze eine gelungene Mischung aus Wehmut und Schlagkräftigkeit, Derbheit und trotzdem viel Sentimentalität. Durch die exzellente Auswahl der Texte und die hervorragende theatralische Darstellung begeisterte die Lesung das doch sehr gemischte Publikum und entlockte hier und da ein Schmunzeln oder gar Mitgefühl.
Peter Derks sieht die Lesung als ein Abend für Frauen, die sich an starken Frauen ein Beispiel nehmen und für Männer, die sich nicht vor der Stärke des weiblichen Geschlechtes scheuen.
Der Abend in gemütlicher Atmosphäre ist empfehlenswert. Er bietet hochklassige Unterhaltung für wenig Geld und spricht auch diejenigen an, die mit Literatur nichts am Hut haben.
Weitere Vorstellungen:
Mittwochs: 17., 24. und 31. März 2010
um 19:30 Uhr
Karten gibt es nur im Kleinen Café
http://www.kleines-cafe.de/ zu kaufen.
Eintritt: 8,- Euro