Artikel: Mein Leben als Mensch [ Kulturelles ]
14.03.2010  |   Klicks: 1073   |   Kommentare: 0   |   Autor: ainotnA
Mein Leben als Mensch
Er ist nicht nur ein hervorragender Schriftsteller sondern auch ein vortrefflicher Vorleser. Das bewies Jan Weiler als er am 10. März in Das Haus, Ludwigshafen sein neustes Buch „Mein Leben als Mensch“ vorstellte.
Nach einer Karriere als Werbetexter, Redakteur, anschließend Chefredakteur bei der Süddeutsche Zeitung und Lifestyle-Journalist bei verschiedenen renommierten Zeitschriften begann Jan Weiler, der mittlerweile berühmt durch seinen Debütroman „Maria, ihm schmeckt‘ s nicht“(2003) wurde, 2007 als Kolumnist für das Magazin „Stern“ zu arbeiten. Jeden Donnerstag veröffentlichte Weiler diverse Alltagsthemen, von Politik über Kultur bis hin zu Kindererziehung in seiner Kolumne „Mein Leben als Mensch“. Als 2009 der Vertrag mit „Stern“ ausgelaufen war, beschloss Jan Weiler das Best of seiner Kolumnen in einem Buch zusammen zu tragen. So erschien im September 2009 das gleichnamige Buch „Mein Leben als Mensch“.

„Mein Leben als Mensch“ beinhaltet die 61 besten Kolumnen und handelt wie der Autor selbst auf seine Homepage schreibt „von meinem Leben als Mensch, logisch.“ Was heißt das nun genau? Weiler erzählt Anekdoten und allgemeine Alltagsbeobachtungen aus seinem Leben. Nun werden sich diejenigen die Jan Weilers Bücher nicht kennen fragen, was soll den so besonders an Alltagssituationen sein? Seine Kolumnen sind eine Mischung aus aktuellen Themen, absurde Vergleiche, komische Bemerkungen und eine Prise Sarkasmus. Das alles gut vermischt verbirgt sich unter Titeln wie „Holger“, „Antonio kauft einen Fernseher“, „Die europäische Hose“, „Gewichtstsunami“ oder „Danger Zone“, um nur ein paar zu nennen.

Auch in „Mein Leben als Mensch“ treffen wir auf die altbekannten Charaktere aus „Maria, ihm schmeckt‘ s nicht“ oder „Antonia im Wunderland“, und zwar auf seine Frau und seine Italienische Verwandtschaft. Neben seiner Frau Sara, Schwiegermutter Ursula und Antonio Marcipane – sein Schwiegervater, der nicht mehr der italienische Gasarbeiter ist, sondern nun mittlerweile zum Gastrentner geworden ist, treten aber auch zwei neue Figuren auf, Carla und Nick, seine Kinder.

„Antonio kauft einen Fernseher“ war eine der Anekdoten, die Jan Weiler auf seine Lesereise in Ludwigshafen vorgetragen hat. Antonio der leidenschaftlich Fußball schaut, möchte die bevorstehende Fußball WM in Südafrika, wo ja sowieso Italien Weltmeister wird, nicht mehr auf seinen alten Fernseher sehen und wünscht sich einen „flacke Bild“, was soviel heißt wie einen Fernseher mit Flachbildschirm. Um eine lange und sehr lustige Geschichte kurz zu machen zeigt uns Weiler in der Kolumne wie man die Aufmerksamkeit eines allzeit beschäftigten Verkäufers in einem Elektromarkt im Nu für sich gewinnt, indem man wie Antonio Marcipane handelt und einen sehr teuren Ausstellungsstück ins Einkaufswagen packt.

Jan Weilers Kolumnen fesseln die Leser und Zuhörer vom ersten Moment an. Die Erlebnisse die Weiler aus seinem Umfeld aussucht, machen es einem leicht sich mit den Figuren und der Situation zu identifizieren. Der Gedanke ist allzeit präsent: mir ist sowas ähnliches auch schon mal passiert und ich habe mich damals so sehr darüber geärgert oder gewundert, aber eigentlich hätte ich es ja auch so mit Humor nehmen können, denn heißt es nicht: die beste Medizin ist immer noch Lachen?

Wer mal wieder eine Spritze Humor benötigt, wer die Abrechnung mit der Gesellschaft für ein paar Stunden auf die Seite schieben möchte oder eine andere Facette des „grauen“ Alltags erleben will, wer Bekanntschaft mit Antonio Marcipane und die italienische Denkweise machen möchte oder einfach nur einen unterhaltsamen Roman lesen will für denjenigen ist „Mein Leben als Mensch“ ein Muss.
 
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