Artikel: „Herr Krebs ist Fisch - wie sollten Sterne lügen können?“[ Kulturelles ]
27.05.2010  |   Klicks: 1682   |   Kommentare: 0   |   Autor: ainotnA
„Herr Krebs ist Fisch - wie sollten Sterne lügen können?“
Mord ist ihre Leidenschaft. Ingrid Noll ist eine der erfolgreichsten deutschen Krimi-Autoren der Gegenwart. Aber auch ihre Kurzgeschichten sind lesenswert, denn sie spiegeln die „Nollsche Kunst“ wieder.
Ingrid Noll kam als Tochter eines deutschen Arztes in Shanghai auf die Welt. Nach dem Abitur studierte sie Germanistik und Kunstgeschichte, aber ihre große Leidenschaft war schon immer das Schreiben. Als junges Mädchen schrieb sie Geschichten die sie dann aus Scham vor ihren Eltern zerriss und im Garten vergrub. Heutzutage muss sich, die in Weinheim lebende Autorin, nicht mehr Schämen. Ihre Werke sind Weltweit berühmt, sie wurden mittlerweile in über 21 Sprachen übersetzt. Ingrid Noll wird als Agatha Christi der deutschen Literatur bezeichnet.

Erst im Alter von 55 Jahren veröffentlichte Ingrid Noll ihren ersten Roman „Der Hahn ist tot“, der sich auf Anhieb als großer Erfolg entpuppte. Die darauf folgten Romane waren gleichfalls von Erfolg gekürt. Ihr wohl berühmtester Roman „Die Apothekerin“ wurde 1997 mit Katja Riemann und Jürgen Vogel verfilmt. Ihre Mordgeschichten sind voll mit düsterem Humor.

Auf die Frage hin von wo sie die Ideen für ihre Bücher nimmt, antwortet Ingrid Noll bei ihrer Lesung im Mannheimer Planetarium: „Ohne Phantasie kann man nichts schreiben. Ich beobachte gerne, gehe mit offenen Augen durch die Welt.“ Und dies ist nicht nur für ihre Krimi-Romane wahr, sondern auch für ihre Kurzgeschichten, die im Band „Falsche Zungen“ gesammelt wurden. Drei der Kurzgeschichten las die Autorin am vergangenen Donnerstag unter dem Sternenhimmel des Mannheimer Planetariums vor.

Die Sonderveranstaltung fand in „planetarischer Atmosphäre“ und versammelte eine beträchtliche Menge Noll Fans. Zum ersten Mal las die Autorin, AME mit chinesischen Namen, die astrologische Geschichte mit dem Namen „Herr Krebs ist Fisch“ vor. „Wie sollen Sterne lügen können! Sie dienen zwar in der Wüste oder auf See zur Orientierung, aber ansonsten sind sie dumm wie Bohnenstroh. So hatte ich jedenfalls bis vor kurzem gedacht.“ So beginnt die Kurzgeschichte, die gleich von Anfang an den humoristischen Touch freilegt. Besonders interessant bei den Kurzgeschichten ist der unerwartete Schluss, der alles nochmal über den Haufen wirft und dem Leser mal überrascht, mal zum Lachen bringt. So auch in Fall von Herr Krebs, der zum Schluss feststellen muss „Heute logen die Sterne wieder einmal das Blaue vom Himmel herunter.“ Die ausgeklügelte Wortwahl gibt dem Ganzen das besondere Etwas.

Alle Krimi-Liebhaber können sich auf Ingrid Nolls neustem Roman freuen, der Ende August in die Buchläden kommt. „Ehrenwert“ soll der Neue heißen.

Bis dahin können sich Planetarium-Fans und auch solche die es in Betracht ziehen welche zu werden, die neuen Veranstaltungen des Mannheimer Planetariums anschauen. Man kann zum Beispiel in der Veranstaltung „HUBBLEs Universum“ „eine Expedition durch den Kosmos“ mit „fantastische Aufnahmen von bislang unerreichter Qualität“ des Weltraumteleskops HUBBLE unternehmen. Oder ab dem 18. August durch ALMA (Atacama Large Millimeter/submillimeter Array) „den ehrgeizigsten Zukunftsprojekt der Astronomie“ sich „auf der Suche nach unseren kosmischen Ursprüngen“ machen.

Weiter Informationen gibt es unter http://www.planetarium-mannheim.de/
 

Fotostrecke starten: Klicke auf ein Bild (3 Bilder)

0 Kommentare zu diesem Artikel
Neue Artikel aus Kulturelles
Aktuelle Artikel (alle Rubriken)