Artikel: Körperwelten der Tiere in Mannheim[ Stadtleben ]
23.07.2010  |   Klicks: 3940   |   Kommentare: 2   |   Autor: PleaseLie
Körperwelten der Tiere in Mannheim
Seit dem 2. Juli 2010 kann man in der Multihalle des Herzogenriedparks Mannheim die "KÖRPERWELTEN der Tiere" von Gunther von Hagens bewundern. Aber lohnt sich ein Besuch wirklich?
Die Ausstellung "KÖRPERWELTEN der Tiere" zeigt vom 2. Juli bis 31. August 2010 täglich von 9 bis 21 Uhr insgesamt 120 Präparate und 15 Ganzkörper-Plastinate.

Nachdem man eine gefühlte halbe Stunde durch den gesamten Park zur Multihalle gewandert ist, hat man sein Ziel erreicht und kann zwischen den schwarzen Wänden der Halle einen Blick in das Innere von Tieren werfen.

Ganzkörperplastinate von kleineren Nutztieren wie Ziegen bilden den Beginn der Ausstellung und anschließend geht es mit größeren Tieren wie einem Yak, einem Gorilla, einer Giraffe und der Hauptattraktion, dem Elefanten, weiter. Den Schluss bilden mit Kalmaren und verschiedenen Fischen die Meerestiere. An den Wänden hinter den "konservierten" Tieren hängen große Fotografien von ihnen in ihren natürlichen Lebensräumen, was die Präparate etwas bizarr erscheinen lässt. Diese Verfremdung wird dadurch verstärkt, dass von Hagens neben der anatomisch-wissenschaftlichen Darstellung von Körpern vor allem Wert auf das Ausleben seine künstlerischen Seite legt. So wird zum Beispiel das Yak durch ein Aufklappen des Seitenfells zu einem "fliegenden Yak" umfunktioniert.

Zwischen den größeren Ausstellungsexemplaren wird auf Informationstafeln immer wieder Wissenswertes zu Nervenbahnen, dem Herz-Kreislauf-System, usw. erklärt. Außerdem werden mit Hilfe eines speziellen Verfahrens durch farbigen Kunststoff Blutgefäße von Tieren sichtbar gemacht und in Glaskästen ausgestellt.

Den letzten Teil des Rundgangs bildet ein Plakat, das das Verfahren der Plastination schrittweise erklärt sowie ein Informationsfilm, der allerdings ohne Ton läuft.

Der Eintritt zur Ausstellung ist nur in Komibnation mit dem Kauf einer Eintrittskarte für den Herzogenriedpark möglich. Das erhältliche Kombi-Ticket kostet für Studenten insgesamt 8 Euro- wobei der darin enthaltene Parkeintritt lediglich 1,50 Euro ausmacht.


Die "Tiershow" kostet also satte 6,50 Euro, was meiner Meinung nach überteuert ist. Die Informationstafeln scheinen so einfach gehalten, dass sie hauptsächlich für Kinder interessant sind. Die Anzahl der Tierpräparate ist stark beschränkt und die Ausstellungsstücke sehen durch den bereits erwähnten "künstlerischen Anspruch", den von Hagens laut seiner Hinweisschilder erhebt, teilweise einfach nur seltsam und grotesk aus. So hängen neben dem Gorilla an einem Baum seine Innereien und erinnern augrund ihrer Form und des Arrangements an eine Bananenstaude. Das Plakat und der Film am Ende lassen viele Fragen offen- was im Falle des Films wohl vor allem daran liegt, dass die Bilder ohne Ton teilweise zusammenhanglos erscheinen.

Für alle, die sich das Eintrittsgeld sparen wollen, empfiehlt sich das virtuelle Panorama, das auf der "KÖRPERWELTEN der Tiere"-Homepage unter "Erlebnis" verfügbar ist.
 

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2 Kommentare zu diesem Artikel
23.07.10, 14:30 Uhr #1 von Maze1601
Ich war heute dort. Ist interessant, aber die Ausstellung ist kleiner, als man denkt.
26.07.10, 19:53 Uhr #2 von Harriks
Jep. Sehr interessant. Vor allem wenn man Medizinstudenten dabeihat, die einem alles erklären können
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