Artikel: Zurück in die Zukunft in Heidelberg[ Stadtleben ]
25.07.2010  |   Klicks: 1653   |   Kommentare: 1   |   Autor: pdmax
Zurück in die Zukunft in Heidelberg
Heute hatten Heidelbergs Bürger die Möglichkeit, über die Stadthallenerweiterung azustimmen - und entschieden sich dagegen.
Im Sport würde man das wohl eine herbe Klatsche nennen: allzu rosig malte man sich im Heidelberger Rathaus wohl die Zukunft aus mit einer umfangreich ausgebauten, multifunktionalen Stadthalle - doch damit ist seit heute Schluss!

Der Bürgerentscheid über die Erweiterung der historischen Stadthalle brachte eine eindeutige Entscheidung der Heidelberger gegen die Pläne ein - und bedeutet somit das Ende der Vorhaben für die kommenden Jahre.

67,1 Prozent aller Wähler entschieden sich gegen das Prestigeprojekt des Rathauses, das auch die deutliche Unterstützung des Oberbürgermeisters Dr. Eckart Würzner genoss. Dementsprechend enttäuscht zeigte er sich nach dder Bekanntgabe des vorläufigen Ergebnisses: "Die Mehrheit der Heidelberger Bürger/-innen hat sich gegen dieses wichtige Zukunftsprojekt für Heidelberg und die Metropolregion ausgesprochen. Ich bedaure die Entscheidung sehr, akzeptiere aber natürlich das eindrucksvolle Bürgervotum."

Zurück in die Zukunft also in Heidelberg?
Nun ist es ja so, dass über Sinn und Unsinn von Bürgerentscheiden in der Republik vielerorts diskutiert wird, und eine große Mehrheit spricht sich für eben diese aus.
Doch die Kehrseite der Medaille gibt es auf die ein oder andere Art heute in Heidelberg zu bewundern.
Denn so klar das Votum der Bürger ist, so gering war die Wahlbeteiligung: gerademal 38,9 Prozent der Wahlberechtigten machten von ihrem Stimmrecht in dieser Frage Gebrauch - nicht die beste Werbung für Volksentscheide und das Bewusstsein der Bevölkerung für die damit verbundene Macht an Einfluss.
Nicht zu klären ist, ob der Rest Vettel vor dem Fernseher die Daumen drückte oder aus schlichtem Desinteresse der Sache keine Bedeutung beimaß - am Ende bleibt es aber ein Ergebnis gebaut auf einem fragwürdigen Fundament.

Von zentraler Bedeutng scheint daher die Frage, ob es bei künftigen Bürger- bzw. Volksentscheiden nicht eine sinnvolle Bedingung wäre, dass ein Minimum an Wahlbeteiligung erreicht werden muss, um Gültigkeit zu erlangen? Diskussionswürdig allemal - aber praktikabel?

Zumindest OB Würzner wäre über so eine Maßgabe heute nicht unglücklich gewesen: "Allerdings hätte ich mir eine weitaus höhere Wahlbeteiligung gewünscht, schließlich bewegt das Thema die ganze Stadt. Offensichtlich ist es uns nicht gelungen, die Bürgerinnen und Bürger von der Notwendigkeit der Stadthallen-Erweiterung zu überzeugen."
 

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1 Kommentare zu diesem Artikel
26.07.10, 00:32 Uhr #1 von DatNettchen
Schon traurig das so wenige ihr Wahlrecht nutzten Selbst wenn einen das Ergebnis egal ist, kann man doch mal seinen Arsch hochbewegen und seine Stimme abgeben und den Schein ungültig machen

Ich war da
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