Heidelberg, bekannt als die Stadt der Studenten oder auch als Touristenstadt, vergrößert sich. Damit ist kein räumlicher Zuwachs gemeint, sondern ein Zuwachs in der Bevölkerung. Jetzt hat die Stadt nicht nur viel Durchlaufpublikum, sondern auch mehr Bewohner. Zwar nahm die Zahl der Leute ab, die ihren Zweitwohnsitz in Heidelberg gemeldet hatten. Der Rückgang der Zweitwohnsitzer dürfte allerdings kaum oder nur sehr bedingt an Heidelbergs Zweitwohnsitzsteuer liegen, da es diese bereits seit 2006 gibt und nicht etwa kürzlich eingeführt wurde. Jedoch fällt auf, dass der Zuwachs im letzten Jahr hauptsächlich auf die Wintermonate fällt, insbesondere den Oktober, der Monat, in dem die Uni beginnt. Daher mag es vielleicht doch den ein oder anderen Studenten geben, der die Zweitwohnsitzsteuer nicht zahlen möchte und somit seinen Erstwohnsitz nach Heielberg verlegt.

Die Zahl der Einwohner mit Hauptwohnsitz stieg auf 133.800 (Stand 31. Dezember 2010), dass sind 800 Bewohner mehr als das Jahr zuvor. Im Gegensatz zum demographischen Trend stieg in Heidelberg auch die Geburtenrate. Die Geburtenrate liegt derzeit höher als die Sterberate, was bedeutet, dass die Stadt jungen Zuwachs bekommt. Seit 2000 hat die Einwohnerzahl stetig zugenommen, nur in den Jahren 1991 und 1992 waren seit nun 40 Jahren mehr Menschen in Heidelberg sesshaft.

Den meisten Zuwachs erhielt der Stadtteil Rohrbach, der 300 neue Bewohner zählt. Der Zuwachs ist dadurch zu erklären, dass der Stadtteil derjenige ist mit der meisten Neubautätigkeit. Eine Bevölkerungsabnahme wird jedoch in der Südstadt, Pfaffengrund, Wieblingen, auf dem Boxberg und in Emmertsgrund spürbar.

Man kann feststellen, dass trotz häufig beklagtem Wohnungsmangel die Stadt Heidelberg sich dennoch verändert und vergrößert.