Artikel: Datingpartner verzweifelt gesucht[ Film ]
07.09.2012  |   Klicks: 3539   |   Kommentare: 0   |   Autor: Lotta
Datingpartner verzweifelt gesucht
Gerade läuft im Kino der neue Film von Regisseur Oliver Rihs an (Schwarze Schafe). Wir trafen ihn, seinen Produzenten René Römert mit den beiden Hauptdarstellern Peter Weiss (Lanzelot) und Narges Rashidi (Zibaa) zum Interview.
sh.de: "Oliver, eigentlich war der Film ursprünglich ein Web-Projekt mit kleinen Einzelfilmen. Wie kam es zu dem großen Filmprojekt?"

Oliver: "Ich hatte von Anfang an die Hoffnung, dass wir die finanziellen Mittel bekommen, das Ganze zumindest zu einem Fernsehfilm ausbauen zu können. Dann waren Pro7 und Sat1 begeistert vom Projekt und wir konnten es tatsächlich auf die Kinoleinwand bringen. Es war aber schnell klar, dass es ein Episodenfilm bleiben muss, weil es schlichtweg keinen dramaturgischen Bogen gibt."

sh.de: "Wie kam es zu der aktuellen Besetzung?"

Peter: "Ich bekam das Drehbuch, hab mich kaputtgelacht und wusste, dass ich das machen möchte. Darum bin ich dann zum Casting - und es hat geklappt ich hab übrigens auch erst beim Casting selbst erfahren, dass Oliver der Verantwortliche ist."

Narges: "Ich habe auch das Drehbuch für toll befunden. Zum Casting musste ich nicht, weil ich Oliver noch von `Schwarze Schafe` kannte. Eigentlich ein Glück - beim Casting ist mir nämlich aufgefallen, dass Oliver nur blonde, schlanke Mädchen gecastet hat für seine Rollen. Als ich ihn darauf angesprochen habe, ist ihm das erstmals bewusst geworden *lacht*.

Oliver: "Stimmt, daraufhin hab ich das einfach in die Rolle von Lanzelots Mitbewohner integriert, dass das eben sein Frauentyp ist..."

sh.de: "Was haltet ihr denn - und darum geht es ja im Film - von Online-Dates? Habt ihr da Erfahrungen gemacht und hat sich euer Blick darauf mit dem Film verändert?"

Oliver: "Naja, im Netz suchen ja nicht alle nach der großen Liebe, sondern viele auch nur nach Abenteuern. Ich habe viele Leute zuvor interviewt bevor ich den Film gemacht hab. Das Problem bei dieser Art von Dates ist eben, dass oft die Erwartungen, die man sich am Rechner aufbaut von der Realität gecrasht werden. Aber der Film zeigt ja auch, dass es trotz vieler Katastrophen auch schöne Frauen zu treffen gibt. Ich würde es nicht generell abschreiben - auch wenn ich es noch nicht probiert habe."

Narges: "Ich hatte einfach nie das Zeitfenster für so etwas, weil ich meinen Mann quasi mit 9 schon kennengelernt hab - geheiratet natürlich nicht, aber ich hatte eben nie dieses `daten`. Aber ich glaube, dass es durchaus klappen kann."

sh.de: "Wie würdet ihr das Genre des Film beschreiben. So ganz eindeutig lässt er sich ja nicht einordnen."

Alle: "Romantic Comedy."
Oliver: "In erster Linie geht es hier aber um Sex und die große Frage nach dem Sexualverhalten. Liebe ist da eher zweitrangig."

sh.de: "Da wir uns ja gerade im Kino befinden und über einen Film sprechen mal die naheliegende Frage - geht ihr eigentlich noch ins Kino und was war euer letzter Film?"

Alle: "Ja klar."
Oliver: "Rum Diary"
Narges: "Batman"
René: "Iron Sky"
Peter: "This Ain`t California"

sh.de: "Wow, doch alles recht aktuelle Filme. Dann machen wir uns jetzt aber mal ein Bild von eurem Film...
Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg für ´Dating Lanzelot`!"



Und für alle, die jetzt erstmal etwas über den Film wissen wollen: bitteschön.

In seiner episodischen Komödie zeigt Oliver Rihs die verzweifelte Suche nach Liebe im Netz anhand des schüchternen Lanzelots. Der ist entgegen seines Namens (Held der Mittelalterliteratur) nämlich keineswegs heldenhaft, sondern introvertiert und unbeholfen, weshalb er es nicht schafft, sich mit Frauen zu verabreden.
Sein Mitbewohner Milan (Manuel Cortez) möchte diesem Zustand ein Ende setzen und meldet den Freund kurzentschlossen und ohne dessen Wissen, geschweige denn einverständnis bei einem Internet-Dating-Portal an. Lanzelot bekommt daraufhin seine Dates, doch die verlaufen ein ums andere mal ganz außerplanmäßig...



Fazit zum Film
Nach dem Trailer muss ich ja ehrlich sagen, hatte ich schlimmste Befürchtungen, was das Niveau und das persönliche Schamgefühl betrifft. Nach dem Film war ich dann sehr erleichtert, dass beides (Niveau und Scham) nicht zu stark strapaziert wurden. Was im Trailer als geballte Ladung Sex, Vögelei und Korpulation daherkommt, verteilt sich im Film über die 90 Minuten zu einer homöopathischen Dosis sexueller Handlungen.
Klar, hier geht es um das EINE und zwar nur um das EINE, das muss man wissen, wenn man sich zum Kinobesuch entschließt. Mich persönlich haben der episodische Aufbau und die Kameraführung positiv überrascht, der Rest war vertretbar, aber nicht unbedingt ganz empfehlenswert.
 
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