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Aussicht aus dem Alten Peter © Uzi |
Zeit ist eine fundamentale und messbare Größe, die zusammen mit dem Raum das Kontinuum bildet, in das jegliches materielle Geschehen eingebettet ist. Mit Hilfe von Zeit und Raum können wir somit jegliche Handlungen kausal verknüpfen und in eine Reihenfolge bringen. Den Raum können wir zu bestimmten Zeiten ändern, wenn wir wollen. Die Zeit, wie in manchen Filmen möglich, können wir heutzutage leider noch nicht ändern. Wir können lediglich in vergangenen Zeiten schwelgen oder von der Zukunft träumen.
Viele Menschen schwelgen gerne in Erinnerungen. Das mach ich auch gerne ab und zu. Momentan trauere ich bestimmten 7776000 Sekunden meines Lebens hinterher. Es war nicht irgendeine Zeit, nein. Es war der Sommer meines Lebens. Mein Sommer 2012 in München.
Es kommt mir vor als wäre es gestern gewesen, dass ich mich zunächst vor diesem Sommer gefürchtet habe. Auch wenn ich mich über die Zusage für ein klasse Praktikum echt freute. Die Gegebenheiten waren anfangs aber nicht gerade einfach: Vorgespieltes Mitfreuen anderer, zweideutige Angebote bei der dubiosen Zimmersuche und mir bis dato noch unbekannte Welten der "Papierkramatietis". Auch mein Selbstvertrauen war da noch etwas wacklig auf den Beinen. Werde ich das da im Süden schaffen? Doch zum Glück gab es ja auch jene Menschen, die an mich glaubten und mir Starthilfe gaben, und so kam es, dass ich Mitte Juni meine sieben Sachen in einen Koffer packte und nach München ging.
Bei einem namhaften TV-Riesen bei München sollte ich etwas Praxisluft schnuppern. Schließlich steht das wahre Leben nicht in Universitätsbüchern. Doch jetzt im Nachhinein betrachtet, habe ich jegliche Erfahrungen und Eindrücke nur so in mich hinein gesaugt. Ich nahm alles mit, was nur so ging. Neben dem täglichen "Research gib uns heute" oder den vielen "Suchmaschinen-Olympiaden", habe ich auch ein paar echte Prakti-Kracher machen dürfen: Vox-Pops sammeln, Promi-Klatsch schreiben, geheime Boulevard-Infos protokollieren, mittelalterliche Drehs bestaunen oder schlichtweg Moderatoren angaffen. Spätestens bei dem Firmen-Sommerfest musste sich die Teenie-Lauri in mir zusammenreißen, damit sie nicht zu allen hinrennt und nach Autogrammen fragt.
Während des Sommers haben sich auch alle anfänglichen Probleme gelöst: Ich hatte eine Bleibe gefunden und musste nicht im Englischen Garten zelten, obwohl das sicherlich eine Erfahrungen mehr gewesen wäre. Durch die Bleibe lernte ich etwas über das Zusammenwohnen (-Küche teilen mit 24 anderen Menschen!) und das eigene Lebensmanagement ("Scheiße, wir haben erst den 18. und das Geld wird knapp!") kennen. Ich habe auch neue Freunde gefunden, die sich mit mir über alles ehrlich freuten und mit mir unbeschreiblich lustige Stunden verbrachten. Durch sie wurde mir klar, was wahre Freundschaft ausmacht...
Die ganzen Eindrücke habe ich selbst nach einer Woche zu Hause noch nicht verarbeitet, und habe echt große Probleme alles in Worte zu fassen. Wie soll man denn auch einen ganzen Sommer auf paar Zeilen zusammenfassen? Doch paar Sachen sind mir klar geworden: Auf jeden Fall geht die Zeit viiiiieeeeeeel zu schnell vorbei – vor allem, wenn man eine schöne Zeit verbringt!!! Dann ist der Englische Garten ein verdammt geiles "zweites Wohnzimmer". und ich werde ihn den Winter über sehr vermissen...
Ach, und die beste Erkenntnis: Aus der Teenie-Lauri ist ein bisschen Frau Uzi geworden. Durch dieses (erste) journalistische Praktikum, das voller Eindrücke und Erfahrungen war, habe ich zu mir gefunden. Nun glaube ich viel mehr an mich, mein Können und meine Ziele, und weiß deshalb genau wie ich mir meine Zukunft vorstelle.
Deshalb vergeude ich jetzt keine Zeit mehr mit in Erinnerungen schwelgen, sondern packe die Zukunft mal am Schopfe. Schließlich heißt es nicht umsonst "time is money".
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Summerfeeling © Uzi |
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Disziplin: Moderator Stefan Gödde anhimmeln © Uzi |