© PizzArt von Thomas Rittelmann

Das größte städteübergreifende Kunst- und Kulturfestival der Metropolregion Rhein-Neckar lockte vergangenen Samstag über 22.000 Besucher zu der „Langen Nacht der Museen“ an. Die Besucher konnten bereits zum 15. Mal in Heidelberg, Ludwigshafen und Mannheim zwischen 19 und 02 Uhr durch die faszinierende Nacht nach ihren individuellen Interessen schlendern und Dinge bestaunen.

Viele hundert glückliche Museums- und Kulturmacher, Künstler und Kreative an über 90 Stationen freuten sich über das große Interesse auch der vielen auffallend jungen Besucher, die gekommen waren, um die Lange Nacht der Museen zu feiern. So legte also der neue Veranstalter die „Rheinpfalz“ ein gutes Debüt ab.

Zu den Höhepunkten der Nacht zählten nicht nur die Attraktionen der großen Häuser wie den Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen mit der Ausstellung „Die Medici –Menschen, Macht und Leidenschaft“, dem Heidelberger Kurpfälzischen Museum mit der Sonderausstellung „Sternstunden und Klangwelten“ oder dem Mannheimer Technomuseum mit der Sonderausstellung „Durch die Nacht zum Licht? Die Geschichte der Arbeiterbewegung 1863 – 2013“.

Die Besucher nutzen auch dieses Jahr wieder die Gelegenheit, Orte zu besuchen, die sonst der Öffentlichkeit enthalten werden. So erlebte in Mannheim der zum ersten Mal eröffnete Bunker am Paradeplatz mit 8000 Besuchern den größten Ansturm. Mit der Ausstellung „Spotlight to the Underground“ zeigten Graffitikünstler Pablo Fontagnier aka Hombre und Pascal Gützloe aka Skor72, welche Perlen im Untergrund zu finden sind. Unterhalb des Paradeplatzes, der räumlichen und emotionalen Mitte Mannheims, trat in einer einmaligen Inszenierung Graffiti aus dem Untergrund in das Licht der Öffentlichkeit.

Des Weiteren begeisterten auch die Schloss-Katakomben. Dort gab es die Symbiose von Kunst und Kulinarik: „PizzaArt“ lieferte frische Holzofen Mini-Pizzen mit malerischen und fotografischen Pizzaschachteln als Kunstobjekt.
Auch der Mannheimer Wasserturm, der eine Ausstellung des Künstlers Dietmar Brixy beherbergte und von der Sängerin Stephanie Neigel bespielt wurde, war wieder ein begehrtes Ziel der Nachtschwärmer, ebenso wie die sehr gut besuchte Mannheimer Mosche.

Ebenfalls volles Haus meldete das Ludwigshafener Wilhelm-Hack-Museum mit der Sammlungspräsentation „hackordnung # 4 – hier, dort & anderswo“, der Ausstellung „L/B – Struktur und Zufall“ und der Tanz-Performance „Impromptu 28“, in der erstmals der Ballettintendant des Mannheimer Nationaltheaters Kevin O ́Day selbst mittanzte.
Ein großer Anziehungspunkt nicht nur für das junge Publikum war das Theater im Pfalzbau, wo das aus der TV-Sendung „The Voice of Germany“ hervorgegangene Musiker-Kollektiv „Sing um Dein Leben“, dessen Titel inzwischen regelmäßig die Charts stürmen, in vier jeweils halbstündigen Auftritten den Saal rockte.

In Heidelberg freuten sich zahlreiche Besucher über die besondere Möglichkeit, die extra für diesen Abend von Kreativen unterschiedlichster Disziplinen gestalteten und erstmals seit langen Jahren wieder für ein breites Publikum geöffneten Etagen des ehemaligen Hotels „Metropol“ zu erkunden.

Aber auch kleinere Stationen in der Metropolregion Rhein-Neckar freuten sich über großen Andrang: Das Fotostudio Thommy Mardo, zum ersten Mal dabei, war ein großer Magnet, aber auch das Atelier Astrid Vogel und die Galerie Kunstwerk fanden großes Interesse.

Die gute Stimmung war auch nach Mitternacht überall zu spüren und die auffallend vielen jungen Besucher, denen selbst diese Lange Nacht wieder zu kurz war, zogen zu Party-Locations, in denen bis in die frühen Morgenstunden gefeiert wurde...


Wir hoffen, dass auch unsere zwei Verlosungsgewinnerinnen mit ihrer Begleitung eine schöne Lange Nacht der Museen erlebten

© Impromtu 28 von Christoph Blüthner