Die Flirt-App „tinder“ erfreut sich seit Monaten immer größerer Beliebtheit. Die Nutzerzahlen wachsen rasant. Etwa 600 Millionen registrierte Nutzer sind es heute weltweit. Dabei begann alles schon 2012 – zunächst nur auf dem Campus der University of Southern California. Die App „tinder“ (= Zündstoff) sollte das gegenseitige Kennenlernen seiner Nutzer erleichtern. Heute aber beherrscht es mit anderen Dating-Apps den Alltag vieler. Es geht jetzt auch nicht mehr nur um das `Kennenlernen`, sondern um alles zwischen schnellem Sex und der großen Liebe.

Der Nächste, bitte!

Die Bedienung ist einfach, wenn du bereits ein Facebook- und Googlekonto hast. Zunächst die kostenlose App herunterladen. Die App greift dann auf die persönlichen Daten wie Profil-Foto, Alter, Interessen, Wohnort sowie die Freundesliste zu. Schnell noch entscheiden, ob man auf Männer oder Frauen steht und wie weit sie von dir entfernt wohnen dürfen und schon kann geht es losgehen!

Sofort werden mir Fotos von anderen „tinder“-Nutzern (= „tinderer“??) präsentiert und ich entscheide, wen ich sympathisch/sexy/interessant finde. Mit einem Wisch nach rechts (das Herz) zeige ich mein Interesse. Hingegen mit einem Wisch nach links (das Kreuz) ist dieses Angebot für mich definitiv weg vom Fenster.

Der Clou: Erst wenn die geherzte Person mich auch geherzt hat, entsteht ein sogenannter ‚match‘ und kann erst dann mit ihm chatten. Wenn kein ‚match‘ zustande kommt, passiert nichts weiter und keiner wird je erfahren, dass man einander nicht sympathisch fand.

Klickst du noch, oder liebst du schon?

Mag oberflächlich klingen. Aber sind wir mal ehrlich: Im realen Leben entscheidet doch auch erstmal das Äußere! Erst im nachhinein entscheide ich, ob ich den anderen kennenlernen will – sprich Hobbys, Vorlieben und Makel.

Zudem geht hier alles noch viel schneller und einfacher. Was einst noch als Speed-Dating bezeichnet wurde, wirkt durch „tinder“ wie eine Zeitlupen-Aufnahme. Aber auch im Vergleich mit anderen ‚Kennenlern-Seiten‘ sticht „tinder“ heraus. Statt sich Typen/Mädels vorschlagen zu lassen, die nach der Berechnung komplizierter Algorithmen zu einem passen könnten, werden nun einem Männer/ Frauen angezeigt, die gerade in der Nähe sind.

Schnelle Nummer VS Große Liebe

Gerade weil es so simpel ist und man es immer und überall (mit Internetverbindung) machen kann, kommt es bei den Nutzern so gut an. Berichten und Erzählungen zufolge, nutzt es aber die Mehrheit eher für kurzweilige ‚Verbindungen‘ – sprich für schnelle Schäferstündchen. Ist ja auch jedem selbst überlassen. Es vereinfacht so schließlich den One-Night-Stand.
Irgendwie ein modernes Märchen dieses „tinder“, oder?


Bist Du mein Froschkönig?!

Ich bin kein Fan von virtuellem Flirten, aber trotzdem gewinnt bei mir früher oder später die Neugierde. Schnell verfalle ich in den Drang der schnellen Wisch & Weg-Technik – mal nach rechts und mal nach links. Bei Unentschlossenheit überfliege ich dann die Profilinfos. David, 30, schreibt zum Beispiel „Bin ich hier richtig für die große Liebe?“. Hmm, kann ich (noch) so nicht sagen. Doch es scheint mir, als wenn „tinder“ von Männer genutzt wird, die entweder viel zu schüchtern sind, um Frauen anzusprechen oder hauptsächlich nur auf eine schnelle Nummer aus sind.

Jaa, „tinder“ macht Spaß, ist schnell und vor allem unverkrampft. Die App schreibt einem nicht den McDreamy (per Fragenkatalog ausgewählt) vor, sondern schafft die Möglichkeit für unkompliziertes kennenlernen. Wie es dann weitergeht, kann ohnehin keiner wirklich beeinflussen – egal, ob man sich nun durch Zufall im Supermarkt begegnet, bei einer Dating-Online-Seite findet oder doch bei „tinder“ ein ‚match‘ antrefft….


DISKUSSION
Was sind eure Erfahrungen mit „tinder“? Findet man bei „tinder“ eher die große Liebe oder eine schnelle Nummer? Was haltet ihr überhaupt von solchen Dating-Apps?