Artikel: Mein täglicher Begleiter: Die Medien[ Kolumne ]
26.02.2007  |   Klicks: 3103   |   Kommentare: 5   |   Autor: Selbstfinder
Mein täglicher Begleiter: Die Medien
Wir werden ständig mit ihnen konfrontiert und viele sind sich nicht bewusst, wie sehr sie davon manipuliert werden können: Die Medien und ihre Werbekraft. Dabei spielt es keine Rolle, ob es in gedruckter Form oder durch Klingeltonwerbung im Fernsehen passiert. Passt man hier nicht auf, wird man schnell in die Irre geführt.
Zunächst sollten wir aber klären, was Medien denn sind. Wikipedia meint, die Medien seien Kommunikationsmittel der Menschen. Sie begegnen uns z. B. in Form von Zeitungen oder Zeitschriften, Plakaten, Büchern, Fernseh- und Radiosendungen, Videospielen und, heutzutage wohl wichtiger denn je, dem Internet. Alle Arten haben eine Gemeinsamkeit: Mit Ihnen kann man unheimlich viele Menschen gleichzeitig erreichen. Das macht die ganze Sache einerseits zwar sehr nützlich, andererseits jedoch auch sehr gefährlich.

Die Medien sind für uns die wichtigste Informationsquelle. Es ist egal ob es darum geht, sich einen neuen Fernseher anzuschaffen, sich über die neuesten Platten zu informieren, die Abendplanung zu organisieren oder sich Ideen für den nächsten Urlaub zu holen. Früher oder später greifen die meisten zu den üblichen Verdächtigen: Das Studentenportal im Internet, die Musikzeitschrift mit den Neuerscheinungen oder Fachzeitschrift für HiFi. Dieses Phänomen ist natürlich bekannt, und kann dementsprechend ausgenutzt werden.

Das zeigt sich oft schon im täglichen Sprachgebrauch. Das Taschentuch mutiert, dank entsprechendem Bekanntheitsgrad, pauschal zum Tempo und die Nutella ist mittlerweile zum Überbegriff für alle Nuss-Nougat-Brotaufstriche geworden. Weitere Beispiele, die man anbringen könnte, sind Fachzeitschriften, die Kaufempfehlungen zum Teil davon abhängig machen, welcher Konzern sich kulanter bezüglich der Tests oder Werbeausgaben zeigt. Oder Boulevardzeitungen, die häufiger schlechte Schlagzeilen über Sportler oder Prominente bringen, die sich nicht so offenherzig bezüglich intimer Details aus dem eigenen Privatleben äußern.

Mit den Medien lässt sich aber nicht nur das Konsumverhalten potentiell steuern. Auch die Meinungsbildung kann im starken Maße beeinflusst werden. Dies spielt dann eine große Rolle, wenn es darum geht, politische Ziele in der Masse durchzusetzen oder auf eine Person oder Institution großen öffentlichen Druck auszuüben. Besonders gefährlich ist diese Tatsache in Ländern, in denen die Medien komplett durch den Staat kontrolliert werden. Dadurch, dass man ihnen so ein großes Vertrauen entgegenbringt, zum Teil, weil sie so alltäglich sind, ist es damit relativ einfach, die Menschen mit einer unsichtbaren Hand zu führen und ihnen vorzuschreiben, was sie denken und glauben sollen.

Wer glaubt, dass es diese Art von Manipulation nur in „ärmeren“ Ländern oder eben „nicht bei uns“ gibt, hat natürlich weit gefehlt. Abgesehen davon, dass es die wirklich hundertprozentige objektive Berichterstattung ohnehin nicht gibt, darf man niemals vergessen, dass es auch immer Ziel ist, Erfolg beim jeweiligen Publikum zu erzielen, und damit z. B. die Einschaltquoten oder Auflagenzahlen zu erhöhen. Schon bei der Auswahl der Themen findet also eine Selektion statt, die darauf Einfluss nimmt, welche wir stärker oder schwächer zur Kenntnis nehmen.

Wie aber verhalten? Den Medien grundsätzlich misstrauen? Ihnen von vorne herein unterstellen, dass sie lügen? In einer Zeit, in der ein Boulevard-Blatt wohl die Meinung einer halben Nation bilden kann, wäre das zumindest eine nachvollziehbare Vorgehensweise. Viel besser wäre es meiner Meinung nach jedoch, die Dinge zu hinterfragen und zu prüfen, wie hoch der Wahrheitsgehalt tatsächlich ist, vielleicht durch das Einholen von Informationen über verschiedene, voneinander unabhängige Quellen. Oder, wenn möglich, durch das Sammeln von eigenen Erfahrungen.

Doch nicht nur die Konsumenten werden in diesem Zusammenhang vor eine große Herausforderung gestellt, sondern auch die Medien-Macher selbst. Auf der einen Seite sollte immer im Vordergrund stehen, die Informationen so objektiv und ungefiltert wie möglich an seine Leser oder Zuschauer zu bringen. Auf der anderen Seite stehen aber auch immer finanzielle und persönliche Interessen im Vordergrund. So kann es natürlich passieren, dass man Berichte über bestimmte Konzerne oder Personen neutraler gestaltet, um die nötigen Geschäftsbeziehungen nicht zu gefährden.

Letztendlich darf man niemals vergessen, dass man wichtige Informationen niemals ungekaut schlucken sollte. Es ist wichtig, die Herkunft zu erschließen um so etwaige Faktoren zu finden, die Einfluss auf die Art und Weise genommen haben könnten, wie die Nachricht, Kaufempfehlung etc. weitergegeben wurde. Das ist sicherlich bei der heute herrschenden Informationsflut nicht immer möglich. Man sollte sich aber trotzdem darüber Gedanken machen, wie man die Prioritäten setzt und bei welcher Schlagzeile man vielleicht doch noch einen zweiten Blick riskiert.
 
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5 Kommentare zu diesem Artikel
26.02.07, 12:46 Uhr #1 von Kathrinchen
So leid es mir tut, in dieser Kolumne kann ich nichts neues, nichts weiterführendes entdecken - ausgelutscht und schon hundertfach besprochen in dieser Art und Weise. Wie wäre es mal mit etwas Tiefgang? Einem detailierten Blick, der auch mal den Konsument kritisch hinterfragt? So ist es schlicht ein Warnhinweis, den man angehenden Journalistin im Einführungskurs nahezu einrichtert - und auch jeder andere halbwegs gescheite Mensch weiss das man Medien nicht blauäugig trauen sollte.
26.02.07, 12:47 Uhr #2 von Selbstfinder
Dann so weit mal Danke für die Kritik

/edit
Der Ansatz mit der Hinterfragen der Konsumenten fand ich recht interessant. Das Thema mag für dich ausgelutscht sein, was natürlich vollkommen in Ordnung ist, allerdings hatte ich in meinem Umfeld schon sehr oft das Gefühl, dass man es einfach nicht so bewusst wahrnimmt. Oft werden Nachrichten eben doch für unumstößlich wahr genommen und eben nicht hinterfragt.
Dieser Eintrag wurde 1 mal editiert, zuletzt 26.02.07, 12:47 Uhr
27.02.07, 13:46 Uhr #3 von MATU
Jo nichts neues eigentlich... andererseits wie du sagtest oft werden Dinge einfach nicht hinterfragt und das ist gerade mit Meldungen im Internet Gang und Gebe...
Zitat :"Des steht im Internet des stimmt"

Allerdings war der Text gut leserlich was aus meiner Sicht als ÜBERlesemuffel eigentlich ein Kompliment ist.
06.03.07, 09:20 Uhr #4 von karlmoik
schöner Text.. leider habe ich ihn erst heute entdeckt.. ich kann das aber nicht so stehen lassen.. auch wenn das jeder in der Zwischenzeit für gegeben sieht, entspricht das nicht ganz der Wahrheit..

die Medien manipulieren nicht.. sie steuern lediglich die aktuelle Meinung der Menschen.. im Klartext heisst das an einem Beispiel "Abwahl Kohl".. hier wurde vor allem der BILD vehement vorgeworfen, sie hätte gezielt Wind gegen Kohl gemacht.. Fakt ist aber: es war bereits eine Mehrheit bei den Deutschen gefunden, die nicht mehr bereit waren ihn zu wählen.. die BILD hat damals nichts anderes gemacht, als sich auf den eh schon rollenden Zug drauf zu setzen und das Thema noch ein wenig zu forcieren..

ich bin kein Freund von BILD & Co.. im Gegenteil.. aber in der Tat forcieren sie lediglich eine eh schon Mehrheitsfähige Meinung in Deutschland.. das hat sicher nichts mit Journalismus zu tun.. aber Manipulation sieht ebenfalls anders aus..

@kathrinchen
wie soll er denn in einen solchen Artikel mehr Tiefgang reinbringen?! Dazu müsste er sich in der Medienbranche schon sehr gut auskennen, um z. Bsp. ein paar schwarze Schafe auch namentlich mit eigenen Beweisen zu erwähnen. Des weiteren bin ich mir nicht sicher, ob dir wirklich mal ein Bild über die Leserschaft von bestimmten Zeitungen oder Zuhörern diverser Radiosender gemacht hast. Du wirst immer feststellen: der Mensch glaubt das, was er glauben will. Und das ist im Zweifelsfall immer das, was sein Lieblingssender gerade behauptet. Das wird auch nicht hinterfragt.

Selbst Menschen mit hohem Bildungsniveau neigen zu dieser Einstellung. Was sicher daran liegen mag, dass du deiner Zeitung, deinem TV- und Radiosender ein gewisses Maß an Vertrauen gegenüber bringst. Nur ganz wenige Menschen machen sich die Mühe und recherchieren noch einmal gegen. Denn Fakt ist: du kannst selbst in einem Zeitgungsartikel oft mals gar nicht alle Fakten zu einem Thema so wiedergeben, dass zum einen nicht den Rahmen und zum anderen die Verständlichkeit sprengt.

Es war schon immer so und es war auch immer so sein: der Leser, Hörer und Zuschauer wird nur das von seinem Medium erfahren, was ihn der Redakteur wissen lassen will und kann. Das hat aber nicht zwangsläufig etwas mit Manipulation zu tun.

Allerdings dürfen wir in der Tat nicht vergessen: wir Redakteure und Journalisten sind auch nur Menschen. Und auch wir haben eine persönliche Meinung. Die dürfen wir auch jeder Zeit von uns geben. Das mache ich im übrigen auch - sehr oft. Nur kennzeichne ich diese dann auch.
06.03.07, 10:53 Uhr #5 von lone
So, auch erst heute gelesen.
An sich ist der Artikel ganz nett geschrieben, aber.. irgendwie fehlt mir der Witz Ist einfach ne Art Kurzreferat über die Medien - keine Satire, keine Pointen - und das gehört für mich bei ner Kolumne/Glosse einfach dazu.
Im Übrigen werden Produktnamen als Artikelbezeichnung oftmals nicht durch die Medien, sondern durch ein Alleinstellungsmerkmal übernommen (Tempo = 1. Papiertaschentuch, Flex/Hilti = erste ihrer Art, Nutella bis heute die einzige Marken-Nuss-Nougat-Creme usw). Das nur so nebenbei

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