Artikel: The Flames Duo am Montag im Capitol // Interview mit Oli Heydenreich[ Interviews ]
26.07.2008  |   Klicks: 2053   |   Kommentare: 0   |   Autor: pdmax
The Flames Duo am Montag im Capitol // Interview mit Oli Heydenreich
Den "Everytime" der Flames aus der damaligen Afri-Werbung kennt jeder und machte die Band über Nacht zu Stars. Vor dem Auftritt am Montag im Rampenlicht Capitol spricht Frontmann Oli Heydenreich über "Everytime", das Musikgeschäft und über seine Lieblings-CDs.
Durch das Gespräch führte Maximilian Hartmann

The Flames gibt es ja schon seit Anfang der 90er, aber die meisten sagen sicherlich „The Flames, waren das nicht die mit dem Song aus der Cola-Werbung?“. Nervt Dich das? Und wie ist es heute, sechs Jahre später?

Nein, das nervt mich nicht. Sicherlich, der erfolgreicher Werbesong ist Fluch und Segen, zum Einen hat er uns sehr bekannt gemacht, zum Anderen werden wir teilweise auf diesen Song reduziert, obwohl wir schon soooo lange spielen und unsere Platten und Konzerte ja nicht nur aus diesem einen Song bestehen.
Die Band hat ihren Stil über die Jahre weiterentwickelt, wie jetzt auch auf dem neuen Album „THE HEAT INSIDE“ zu hören ist.

Wie war es damals, wenn man seit 10 Jahren Musik macht, und dann vom einen auf den anderen Tag mitten ins Rampenlicht rückt und das Telefon nicht mehr stillsteht?

Die Resonanz auf „Everytime“ hat uns förmlich über Nacht überrollt, keiner rechnete mit solch einem grossen Erfolg. Es war natürlich eine aufregende Zeit mit vielen TV- und Radioauftritten, grossen Bühnen und interessanten Begegnungen.
Allerdings stieg natürlich auch der Druck, denn die Erwartungen an uns waren auf einmal riesig, ohne dass wir uns darauf vorbereiten konnten.

Wenn morgen Coca-Cola anriefe, und „Everytime Pt. II“ bestellen würde, würdest Du das alles in allem nochmal machen?

Ich müsste nicht, aber könnte. Es ist schön unabhängig zu sein, also blindlings alles unterschreiben würde ich bestimmt nicht.

Wird Euer Hit „Everytime“ heute noch nachgefragt?

Ja, ab und zu schon, er läuft ja noch häufig im Radio und ich bekomme regelmässig Anfragen für die Noten oder für Autogramme...

Der Song war ja eine Auftragsarbeit. War der Stil oder der Erfolg der Auftrag?

Ganz klar der Stil. Niemand hatte damals vermutet, dass der Song so erfolgreich werden würde.

Kann man kommerziellen Erfolg planen? Wenn man Mark Medlock und Dieter Bohlen sieht, muss man doch den Eindruck gewinnen, dass das so schwer nicht sein kann?

Nein, 8 von 10 Acts sind kommerziell nicht erfolgreich, trotz guter Planung. Man kann bestimmt langfristig darauf hinarbeiten, aber ohne grosse Werbebudgets, einer Musik, die genau einen bestimmten Zeitgeist trifft, einer Menge Medienpower und einem guten Management sind die Chancen eher als gering einzustufen.

Mit all Deiner Erfahrung, wie würdest Du das Musikgeschäft beschreiben?

Ein Business, bei dem es letztlich auch nur um die nackten Zahlen, sprich nur um das kaufmännische geht.

Euer neues Album steht ja quasi in den Startlöchern. Wie ist da der Stand der Dinge?

Das Album ist soweit fertig, der Veröffntlichungsplan steht in groben Zügen.

Ist das Risiko einer Album-Veröffentlichung in Eigenregie, also ohne produzierendes Label, zu kalkulieren?

Ja, man hat einfach mehr Kontrolle, aber auch Verantwortung. Es ist je nach Aufwand und Investition schon eine hochspekulative Angelegenheit, bei der man seine Unkosten auf direktem Wege nicht so einfach decken kann. Also, wenn man das Geld zum Leben braucht, sollte man es nicht in eine CD-Produktion stecken.

Kann man mit CD-Verkäufen heute überhaupt noch Geld verdienen?

Mit viel Glück vielleicht.

Wenn Du in einen Plattenladen gehen dürftest und Dir einfach fünf CD’s aussuchen dürftest – was würdest Du nehmen?

The Smiths- Single Collection
Elvis- The Sun Recordings
Morrissey- You are the Quarry
Johnny Cash- American Recordings
Amy Winehouse Back to Black


Am Montag spielt ihr im „Rampenlicht“ im Mannheimer Capitol. Mal ehrlich, ist es für Euch was Besonderes, in Mannheim zu spielen? Oder sagen das Musiker nur immer um die heimischen Fans glücklich zu machen?

Wir spielen ja mit dem „flamesduo“. Dies ist ein neues Projekt von mir und Martin Maurer an den drums. Es macht sehr viel Spass, da wir sehr spontan und ungezwungen spielen, was uns gefällt. Es ist immer schön hier in Mannheim zu spielen, wir kommen ja von hier, unserer Heimatstadt.

Was ist für Dich das Schönste an Deinem Beruf als Musiker?

Applaus für meine „Arbeit“ zu bekommen.

Wo kann man The Flames in nächster Zeit live erleben?

Neue Termine kommen mit der Veröffentlichung unserer neuen Platte, kann man auf www.theflames.de auschecken.


The flamesduo könnt Ihr am Montag, den 28. Juli im Rampenlicht Capitol live erleben, los gehts um 20.00 Uhr!
 

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