Mannheim, Planquadrat L11, 5:58 Ortszeit....kurz vor den ersten Terminen des Tages, bisher nicht geschlafen, mehrere DVD's und Dosen Coke Light intus...
Emotionale, chaostheoretische Verwirrung...

Um was geht's hier eigentlich (fragt sich der gemeine Leser zu Recht!)?
Hm, es ist die Philosophie über das "Glücklichsein", die mir den Schlaf raubt.

Deutschland 2005, sicher nicht das Land mit den wenigsten Problemen, aber irgendwie, wenn ich dieser Tage beispielsweise die Unruhe im Nachbarstaat Frankreich beobachte, dann wohl auch nicht der schlechteste Platz auf der Welt.

Und trotzdem, Lamentieren ist die höchste deutsche Kunst, Unzufriedenheit ist ein allgegenwärtiger Begleiter, auch hier im Unialltag...
Sicherlich, Unzufriedenheit treibt Menschen auch immer wieder zu neuen Höchstleistungen an, weil man immer noch besser sein will, aber trotzdem muss sich das doch irgendwie mit "Glücklichsein" verbinden lassen?

Was macht es denn aus, ein weng zufriedener zu sein mit sich und Welt? Meiner bescheidenen Meinung nach ist es ein simples Unterfangen, ja beinahe etwas was man auswenig lernen kann...
Es hängt eigentlich nur von den ersten 5 Minuten des Tages ab! Wie das?
Am Abend, ein Bündel Studenten sitzt in einer der unzähligen Kneipen in Mannheims Innenstadt und trinkt Bier und quatscht...und mit Sicherheit sind Sätze dabei wie
1."...ohje, morgen hab' ich vier Blöcke...."
2."...schon wieder um 7 Uhr aufstehen, Scheiß B1!"
3."...das Wetter kotzt mich an, und saukalt ist es auch, wenn doch nur schon Wochenende wäre...!"

Standard in allen Unterhaltungen, ohne weiteres auch auf die gesamte Menschheit auszuweiten und allesamt Ausdruck einer Denkweise, die "Glücksichsein" sicherlich nicht fördert!

Mein simpler Vorschlag (und ich bin von dessen Wirksamkeit überzeugt!) ist es, jeden morgen aufzustehen und sich zu sagen: "Heute wird ein guter Tag!"
In endlos vielen Diskussionen mit Freunden über dieses Thema schlug mir immer wieder das Argument entgegen, dass das "ja wohl völlig idiotisch" sei, da wohl nicht jeder Tag toll ist im Leben!
Auch mir ist klar, dass es im Leben Tage zum Vergessen gibt, keine Frage, doch auch wenn die Vorzeichen oftmals nicht wirklich gut sind, wer sagt denn das man(n) nicht trotzdem seine Traumfrau auf offener Straße trifft, sich Probleme in Luft auflösen oder man einfach an irgendetwas unerwartet Spaß oder Freude hat?
Das Resumee eines Tages wird beim Einschlafen gemacht, unbestritten, aber wie soll man denn jemals mit etwas zufrieden sein und einfach mal "Glücklichsein", wenn man es sich nicht zumindest immer wieder vornimmt?

Es gibt Beispiele, die mir (als zugegeben sehr gefühlsduseligem, emotionalem Menschen) zeigen, dass es klappt.
An mir selbst merke ich das besonders an den Momenten, an denen man die Zeit anhalten möchte, die kleinen Alltagsaugenblicke, die mir einfach in Erinnerung bleiben. Sei es ein Sonnenuntergang zwischen Ludwigshafens wahrlich hässlicher "Skyline" oder die lachenden Leute beim Feiern auf einer der unzähligen Feten - glaubt mir es ist das beste Gefühl dazu beitragen zu können andere Menschen glücklicher, zufriedener zu sehen....
Aber ich denke auch an Beispiele im Unialltag, ganz simple Dinge:
Mit Sicherheit meine Kronzeuge in dieser wirren Ausführung sind die Bedienungen und Kassiererinnen in der Mensa!
Ich kann nur bei jedem einzelnen Besuch darüber begeistert staunen, wie man so vielen Menschen über den Tag verteilt soviel Wärme und Freundlichkeit entgegenbringen kann. Den ganzen Tag ein- und dieselbe Prozedur, massenweise Studenten in Eile, und dazu niemals Trinkgeld dank Kartenzahlung, nicht gerade das was der Student hier als "Traumjob" definiert - aber trotzdem für jeden ein nettes Lächeln in Kombination mit "Hallo" und "Guten Appetit" - und kommt man auf die gute Idee, mal sowas wie "Danke" oder "Ein schönes Wochenende" zu sagen, macht das den Tag aller Beteiligten zu einem besseren Tag!
Das nötigt mir den grössten Respekt ab und macht mich Glauben, dass positives Denken Wege eröffnet, und nicht zuletzt zum "Glücklichsein"!

Zeigt mir einen Menschen, dem ein Lächeln nicht besser steht als jeder andere Gesichtsausdruck, und wenn Ihr niemand findet, wovon ich ausgehe, dann probiert es einfach mal mit dem "Glücklichsein" und allen damit verbundenen Nebenwirkungen, nicht für irgendwen, für Euch selbst, ich will's auch gar nicht wissen

6:49 Uhr Ortszeit - ich entschuldige mich bei allen, die hier irgendwas Komisches oder meisterhaft Recherchiertes erwartet haben, coming soon....all the others:

HAVE A NICE DAY