Artikel: 96 Hours - neu in Kino![ Film ]
19.02.2009  |   Klicks: 10730   |   Kommentare: 9   |   Autor: pdmax
96 Hours - neu in Kino!
Kann man sein Leben nachholen? Seine Familie wiedergewinnen? Und kann man erneuten Verlust abwenden? Man kann, wenn man Fähigkeiten besitzt, die Liam Neeson als liebender Vater und eiskalter "Verhinderer" an den Tag legt.
Bryan Mills ist kein Mann der großen Worte. Speziell nicht was seine Vergangenheit angeht.
Von Freunden und Familie auf seinen Job angesprochen, was er denn für die Regierung gemacht habe, sagt er lapidar er sei ein "Verhinderer" gewesen und ignoriert weitere Fragen kategorisch.

Sein Privatleben liegt weitestgehend in Trümmern, seine Ehe gescheitert, seine Ex-Frau nun mit einem reichen älteren Mann verheiratet, der auch Mills über alles geliebten Tochter Kim ein Zuhause bietet, das keine Wünsche offen lässt.

Bryan hat sich aus seinem Job zurückgezogen, um die verlorenen Jahre mit seiner Tochter nachzuholen, doch seine penible, vorsichtige Art und das Umfeld von Ex-Frau und Stiefvater machen das zu einem bis dato schweren Unterfangen.

Als Kim für eine Reise nach Paris mit einer Freundin die schriftliche Erlaubnis ihres Vaters benötigt, ist Bryan nicht sonderlich begeistert von der Idee, unterschreibt aber letztenendes doch die Erlaubnis.

Seine Hinweise und Bedenken bezüglich der lauernden Gefahren wirken auf Familie und Freunde befremdlich, doch sie sollen sich begründet herausstellen. Kaum in Paris angekommen, wird Bryan am Telefon Zeuge der Entführung seiner Tochter Kim und deren Freundin Amanda durch albanische Menschenhändler.

Im Wissen, dass er maximal 96 Stunden Zeit hat, seine Tochter wiederzufinden bevor sie als namenlose, drogenabhängige Prostituierte in der Versenkung verschwindet, macht sich Bryan auf seine Reise nach Paris um Kim zu retten. Doch kann er rechtzeitig seine Tochter und somit das wiederfinden, was er zuvor im Leben beinahe schon einmal verloren hat?

Ganz klar, "96 Hours" ist ein von Actionsequenzen dominierter Film, der Weg Bryans auf der Suche nach seiner Tochter ist von Leichen gepflastert, und trotzdem kann der Film tiefgründig mehr, als es diese erste Beschreibung vermuten lässt.

Die größte Stärke des Films ist zweifelsohne die schauspielerische Leistung Liam Neesons als Bryan Mills.
Wer sich an seine Rollen als kalter Krieger in "Batman Begins" und als liebender, aber vom Verlust seiner Frau gekennzeichneten Familienvater in "Tatsächlich...Liebe" erinnert, wird in der Rolle des Bryan Mills die gekonnte Zusammenführung dieser Charakterteile sehen.

Dabei tut es dem Film gut, dass er sich die Zeit nimmt, das Leben des Bryan Mills genau darzustellen, dass er seine Tage nur noch im Gedanken an seine Tochter verbringt, er dafür sein bisheriges Leben geopfert hat und krampfhaft versucht, diese letzte dünne Bindung nicht zu verlieren. Sehr deutlich wird vor allem Bryans Ungeschick, sich auf menschlicher Ebene ungezwungen zu verhalten.

Doch zur Höchstform läuft Neeson in seiner auch von Rache geleiteten Schnitzeljagd durch Paris auf, wo er als Profikiller eine Kälte zum Ausdruck bringt in allen seinen Bewegungen und Worten, die die Schere zu der immer wieder durchbrechenden Angst vor dem Verlust seiner geliebten Tochter kaum weiter öffnen könnte.

Neesons Brillanz in seiner Rolle ist auch deswegen so überdeutlich, weil der Film anderen Darstellern keine Möglichkeit gibt, sich auf Augenhöhe quantitativ und qualitativ mit der Rolle des Bryan Mills zu messen.
Freunde und Familie bleiben Randerscheinungen, Tochter Kim (gespielt von Maggie Grace) ist zwar mit etwas mehr Leinwandzeit bedacht, beschränkt sich aber vornehmlich auf das Ausdrücken der Extremzustände totaler Freude oder purer Angst.

So ist es Mills allein, der die Akzente setzt, und das nicht zu knapp. Das er dabei vor Kollateralschäden nicht zurückschreckt, ist zum Einen Folge seiner Art, zum Anderen sicherlich praktisches Mittel, den Film klar im Actiongenre zu positionieren.

Regisseur Pierre Morel gelingt es aber auch sehr gut, den Film atmosphärisch an das Gezeigte anzupassen. Die düstere Stimmung in Paris ist Spiegel der Seele Bryan Mills und die dezente, melancholische Musik wirkt nie aufdringlich, aber immer passend.

Der Soundtrack ist mit Ausnahme eines Songs ein reiner Score-Soundtrack (Filmmusiken), doch die Nummer "The Dragster Wave" der belgischen PopRock-Band Ghinzu ist ein Wahnsinnsstück, das der Film leider erst im Abspann verwendet.

Wer sich die Mühe machen will, die Möglichkeiten des Songs in der Beschreibung des Films zu entdecken, sollte sich den offiziellen Trailer des Films ansehen, dort werden die Klänge Ghinzus als Untermalung verwendet - sehens- und hörenswert!

"96 Hours" ist ein Actionfilm, keine Frage - und doch auch ein ausgezeichnet gemachtes Bild eines Mannes, der seine Tochter nicht zum zweiten Mal verlieren will. Somit lohnt der Besuch auch für alle, die düstere, melancholische Stimmungen in Filmen mögen und studieren.

Überraschendes passiert zugegebenermaßen selten in den knapp über 90 Minuten, aber "96 Hours" ist ein Film, der sein Geld an der Kinokasse auf jeden Fall mehr als wert ist.

Weitere Infos und Karten auf www.kinos-in-mannheim.de
 

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9 Kommentare zu diesem Artikel
19.02.09, 11:32 Uhr #1 von humphrey77
eigentlich ein richtiger klopper film alla steven seagal, aber mit besseren kritiken.

sehenswert!!! cooler liam neeson
19.02.09, 12:10 Uhr #2 von Alefri
Sehr guter film mit ein mann armee neeson! Viel action aber nicht übertrieben
20.02.09, 16:06 Uhr #3 von Mannhemer
super geiler film!!auf jeden fall anschauen wer auf ein bisschen niveauvollere action als bei steven seagal steht!!
20.02.09, 23:34 Uhr #4 von fe
WELTBESTE

Wer 42454543 Tote mag die auf 1324234234 verschiedene Arten und Weisen umgebracht werden, kommt an dem Film nicht vorbei

SUBBA
20.02.09, 23:34 Uhr #5 von fe
WELTBESTE

Wer 42454543 Tote mag die auf 1324234234 verschiedene Arten und Weisen umgebracht werden, kommt an dem Film nicht vorbei

SUBBA

Ich sag nur noch so viel:

'"Ich weiß nicht wer sie sind. Ich weiß nicht, was sie wollen. Falls sie auf Lösegeld aus sind, kann ich Ihnen versichern, ich habe kein Geld. Aber was ich habe, sind ganz besondere Fähigkeiten. Fähigkeiten die ich mir im Laufe einer langen Karriere angeeignet habe. Fähigkeiten durch die ich für Typen wie sie zum Alptraum werde. Wenn sie meine Tochter jetzt frei lassen, ist die Sache erledigt. Aber wenn nicht, werde ich sie jagen. Ich werde sie aufspüren und ich werde sie töten!"
Dieser Eintrag wurde 1 mal editiert, zuletzt 20.02.09, 23:34 Uhr
24.02.09, 02:18 Uhr #6 von KingKong
bhäääm!!!! GEILES DING! hat sich echt mal wieder geloht ins Kino zu gehen und Kino.to kino.to sein zu lassen.
26.02.09, 10:02 Uhr #7 von Don-Duracell
Also ich war relativ enttäuscht von diesem Film.

Leam Neeson ist sadistisch, er foltert mit eisiger Präzision und bringt den Täter auch dann um, wenn dieser längst gestanden hat und um Gnade winselt.

Haudrauf Kino aber auch nicht mehr. Von solch einer hochrangigen Schauspielerriege habe ich definitv mehr erwartet.
10.07.09, 17:56 Uhr #8 von jd_2301
Ich empfehle die englische "Extended Harder Cut" Originalversion: http://www.play.com/DVD/DVD/4-/5430024/Taken-Exten ded-Harder-Cut/Product.html
10.07.09, 17:57 Uhr #9 von jd_2301
Ich empfehle die englische "Extended Harder Cut" Originalversion: http://www.play.com/DVD/DVD/4-/5430024/Taken-Exten ded-Harder-Cut/Product.html
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