House of Fools
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House of Fools
Datum: | Mi 07.06.06 |
Uhrzeit: | 20:00 Uhr - 22:30 Uhr
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Location: | Verfügungsgebäude L7 Uni Ma |
Stadt: | |
Veranstalter: |
CineAStA
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Kategorie: | Kino |
weitere Infos:
Dom Durakov - House of Fools
Russland / Frankreich, 2002, OmeU
Regie: Andrej Konchalovskij
Synopsis: Die Republik Inguschetien an der tschetschenischen Grenze gehört zur russischen Föderation. Eine psychiatrische Klinik gerät 1996 beim ersten bewaffneten Konflikt zwischen tschetschenischen Unabhängigkeitskämpfern und der russischen Armee zwischen die Fronten. Das Eindringen bewaffneter Kämpfer in die Klinik bleibt für die Patienten nicht ohne Folgen und weckt bei manchen Frühlingsgefühle, bei anderen regt sich Widerstand.
Kritik: Andrej Konschalowski drehte seine ersten Filme in der UdSSR unter Breschnew, die 80er-Jahre verbrachte er im amerikanischen Exil und kehrte während der Präsidentschaft Boris Jelzins nach Russland zurück. In dieser Zeit entstand "Rabia ma poule" (1994). Sein Hauptwerk "Le bonheur d'Asia" drehte er in den 60er-Jahren. Lange Zeit hatte es den Anschein, als würde Konschaloswki nur noch bei Opern- und Fernsehproduktionen mitarbeiten. Mit "House of Fools (Dom Durakov)" ist er zu seinen Wurzeln zurückgekehrt. Der Film behandelt ein durchaus subversives Thema, und zwar die bewaffneten Konflikte Russlands mit seinen Nachbarstaaten. Trotz des ernsten Hintergrunds ist ein heiteres Werk entstanden, das nichts von einem beschwerlichen Comeback hat. Das Zusammentreffen der turbulenten Welt des Irrenhauses mit der aus einer absurden Perspektive gefilmten Kriegsszenerie, gewürzt mit einer Prise slawischer Komik, ist äußerst unterhaltsam. Hier wird die Besonderheit psychisch kranker Menschen einmal nicht als Metapher für die Originalität des Künstlers eingesetzt, der gegen die Grausamkeit und Sinnlosigkeit des Krieges protestiert. Dem Regisseur bot sich vielmehr die Möglichkeit, einen lebhaften und temperamentvollen Film zu drehen, indem er zwei sehr "bewegte" Welten aufeinanderprallen ließ. Die bärtigen und bunt durcheinandergewürfelten tschetschenischen Truppen dringen in die Klinik ein. Dabei kommt es immer wieder zu überraschenden Szenen wie dem plötzlichen und lautlosen Absturz eines russischen Armeehubschraubers mitten im Hof der Klinik oder dem schrägen Auftritt des dümmlichen, von einer Patientin vergötterten Variété-Stars Bryan Adams. Der Film könnte angesichts seiner Spritzigkeit ein Erstlingswerk sein, vor allem, da sich der Regisseur über alle thematischen und erzählerischen Zwänge hinwegsetzt. "House of Fools" ist das gelungene Comeback eines russischen Regisseurs, von dem man schon viel zu lange nichts mehr gehört hatte.
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