Lounge Live: The Mighty Three
Lounge Live: The Mighty Three
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Eintritt: 9, ermäßigt 7VVK: 8 (6) , Tel.: (0)621 - 1 68 01 50 Dem allgemeinen Baustellenwahn in Mannheim 2005 fiel auch das Studio Werkhaus des Nationaltheaters zum Opfer, das bisher die Lounge Live beheimatet hatte. Doch das außergewöhnliche Konzertprogramm fernab von jedem 08/15-Schema hat im EO eine neue Bleibe gefunden. Ob Jazz oder Polka, Funk oder Ska, hier findet jeder ein Plätzchen am Feuer. The Mighty Three Wie das Raumschiff Enterprise aus Startrek kann Mardi Gras.bb jetzt bei Bedarf die Untertassensektion abtrennen: Doc Wenz, Reverend Krug und Sir Erwin Ditzner lassen als The Mighty Three das Gebläse zu Hause und mischen mit quäkender, zerriger Gitarre, rumpelndem Schlagzeug und knarzendem Kontrabass die letzten sicheren Verstecke auf. Längst angekommen im Alles-Ist-Möglich probiert sich Mardi Gras.bb in der rauen Tonart der Reduktion und sperrt die blecherne Hälfte kurzerhand in die Garage. Und was da aus den exponierten Eingeweiden des so gestutzten Kolosses tropft, ist bare Essenz, ist Revue vom Wesentlichen, ist die Ursuppe, die das teutonische Phenomenon schon immer mehr als alles andere charakterisierte: Psychedelisch affizierter Overdrive schizoid, hymnisch, ursprünglich. So ist Reduktionismus nicht nur die konsequent isolierende Betrachtungsweise einzelner Elemente oder Strukturen eines Gesamtkomplexes, die dessen möglicherweise vielfältigen Verzweigungen außer Acht lässt", sondern im Fall von The Mighty Three ist Reduktionismus ein alter Bass, ein rudimentäres Schlagzeug, eine billige Gitarre und ein Mikrophon und: Reduktionismus macht, wie wir spätestens jetzt wissen, mitunter eine Menge Krach! Wer der eminenten Soundmaschinerie Mardi Gras.bb über die letzten fünf Alben beim irrwitzigen Tanz durch die Epochen gefolgt war, musste schmecken, wie des Doktors Stromgitarre mehr und mehr aus den blechernen Gefäßen des Brassmonstrums blutete und hätte trotzdem nicht ahnen können, was da kommen wollte. Eine kleine Anzahl geheimer Klub-Konzerte in Trio-Besetzung, gedacht als Special für Superfans und Journalisten, gaben da schon mehr Aufschluss. Was der knallharte Kern der Band-Hydra da auf die staubigen Bühnenbretter nagelte, war nicht etwa Mardi Gras.bb-light, sondern eine so eigenständig unanständige Interpretation ihres kreolischen Swamp-Grooves, dass im Anschluss allenfalls von einer psychedelisch affizierten Subversion des teutonischen Sumpffiebers die Rede war. Als wäre man unversehens in einen verruchten Kellerklub mitten im Big Easy gestolpert, wo auf der Bühne Dr. John und Neil Young die frühen Meters in ekstatische, halsbrecherische Groove-Kaskaden treiben. Grund genug aus einem freudigen Phänomen gute Tradition werden zu lassen! The Mighty Three gehen ab sofort überall dorthin, wo Mardi Gras.bb schon immer hin wollte, aber in voller Montur nicht reingepasst hat und garantieren schrille, hitzige, fiebrige Nächte mit dem räudigen Charme des Delta-Blues. 0 Kommentare zu diesem Event
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