I LIKE TRAINS
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I LIKE TRAINSMorgens macht die Freundin Schluss. Mittags fällt man durch die Zwischenprüfung. Abends springt das Auto nicht an. Man steht da im Regen, heult wie ein Schlosshund, tritt gegen die Reifen und schleppt sich ins Bett. Für diese Tage, für das persönliche Drama, waren I Like Trains schon immer die Band der Stunde. Da schultert jeder Ton die ganze Last der Welt, jede Note steht für die Ungerechtigkeit des Lebens, alles ist zentnerschwer, stockdunkel, existenziell. Der einzige Trost zwischen Demütigung und Demut sind diese vier Männer aus Leeds, die, stets in Beerdigungsstimmung, eine Kerze aufstellen. Für jeden. Sobald das Schlagzeug im einigermaßen versöhnlichen Eröffnungstitel When we were kings den Takt aufgenommen hat, und Martin mit seinem verführerischen Bariton die ersten Zeilen singt, ist der Hörer dem neuen Album He who saw the deep verfallen. Er wird in diese traumatische Welt hineingezogen wie in einen unbarmherzigen Strudel. Er richtet sich in dieser Welt ein, bettet sich auf Gewitterwolken. Bis nach dem weißen Rauschen vom Schlusssong Doves endlich Stille herrscht. Und man sich erholt und erleichtert fühlt. Beinahe glücklich. In einer gerechten Welt wären Editors, Interpol und alle anderen nicht der Rede wert. Aber, ach, eine gerechte Welt? Wer kann das schon? (Christian Preußer, Plattentests.de) 0 Kommentare zu diesem Event
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