Datum:	Di 02.10.12	Uhrzeit:	20:00 Uhr - 00:00 Uhr
Location:	Capitol	Stadt:	Mannheim
Veranstalter:	Capitol	Kategorie:	Kultur

---

Karteninfo:

1 Kat. 28,00 Euro / erm. 26,00 Euro 2 Kat. 25,00 Euro / erm. 23,00 Euro 3 Kat. 22,00 Euro / erm. 20,00 Euro

---

12. April 1969: Janis Joplin fegt über die Bühne der Jahrhunderthalle in Frankfurt. Es sollte ihr einziges Konzert in Deutschland bleiben, ein halbes Jahr später war sie tot. 3.000 Besucher sind an diesem Frühlingsabend in Ekstase, die Journalisten verwirrt: Löwenmähne, Hyänengeheul, Der Schrei einer Verfluchten, Pop-Vulkan und Dampfmaschine – so titeln die Zeitungen anderntags.


02. Oktober 2012: Marion La Marché fegt über die Capitol-Bühne in Mannheim. Die Schauspielerin aus Heidelberg spielt Janis Joplin – intensiv, dröhnend laut und beklemmend leise, schnell, zerrissen, leidenschaftlich, und sie singt, dass man sagen muss: Die Legende lebt. Marion La Marché hat eine Stimme, die unvergleichlich ist und doch einen Vergleich nicht scheuen muss: den mit Janis Joplin.
Eine Geschichte über Erfolg und Angst, über Aufstieg und Untergang, über die Flucht in die Drogen – und deren absolute Konsequenz. Alles beginnt in einem Zimmer ihres Hauses in Larkspur. Janis erwacht aus dem Rausch der letzten Nacht um festzustellen, dass sie eigentlich im Tonstudio in L.A. sein müsste. Der Versuch, dieses Zimmer zu verlassen, scheitert stets – und so muss Janis sich mit ihrer von Drogen und Alkohol zerfressenen, selbst konstruierten Realität alleine auseinandersetzen. In Ihrer Verwirrtheit redet sie mit Personen, die aus dem Off zu ihr sprechen – Familie, Freunde, Mitmusiker und Wegbegleiter. Ständig trinkend und hadernd mit ihrer Umgebung merkt sie zu diesem Zeitpunkt nicht, dass sie sich bereits zwischen Leben und Tod befindet.
Im Kontrast dazu stehen Szenen zum Schmunzeln: Marion La Marché gelingt es verblüffend einfach, den Bogen ins Hier und Heute zu schlagen: Sie erzählt am Bühnenrand, quasi im Off, vom Vater, der Mutter und ihren eigenen Ängsten als Teenager. Die vom Erfolg und den Drogen gespaltene Persönlichkeit Janis Joplin jedoch geht aufs Ganze, sie flucht, hadert mit Gott, schreit und singt sich die Seele aus dem Leib, intoniert bis auf die Viertelnote, kurzum, sie lebt noch einmal ihren Blues und wollte am Ende doch nur „a piece of my heart“ geben.