Die Vorhölle - Premiere
Die Vorhölle - Premiere
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Deutsche ErstaufführungBoltanski zeigt in seiner "Vorhölle" einen „Wanderer“, der eine Zwischenwelt erkundet, in der sich „Die Vergessenen“ befinden, die gescheitert sind – im Leben, im Beruf – und jetzt nur noch zu warten scheinen. Worauf warten sie? Von welcher Liste wurden sie gestrichen? Wer das wissen will, muss sich in diesen Raum hineinbegeben, aus dem sich die Stimmen aus verschiedenen Orten und Schichten erheben. Der Wanderer beginnt seinen Weg am vermeintlichen Ende seines Lebens, auf der Schwelle zu jener Zone, von der er nie geglaubt hätte, sie zu sehen. Er besichtigt abseitige Plätze, dringt in private Sphären ein und begegnet schließlich sich selbst. Aus seinem Wohlstand heraus ehemals distanziert, ja abweisend, verwandelt er sich allmählich vom reinen Beobachter in einen Menschen, der sich seiner eigenen Sehnsüchte, Wünsche und Befürchtungen bewusst wird. An diesem Zwischenort, an dem alle jene sich wiederfinden, die gerne auserwählt sein möchten, die es aber nicht geschafft haben, überfällt ihn das Gefühl einer Hoffnungslosigkeit, aus der er erst am Ende wieder herauszufinden scheint. Die aufkommende Solidarität für die Verlierer lässt ihn nach Lösungsmöglichkeiten suchen. Aber: woran soll er sich halten?! Und, worin liegt die Erlösung: Im Tod? Im Aufstand? Boltanskis Kantate ist ein melancholischer Versuch, ein Modell, das die Moral zum Ausgangspunkt der gesellschaftlichen Veränderung nimmt. Luc Boltanski (* 1940) ist französischer Soziologe. Er ist Forschungsdirektor an der École des Hautes Études en Sciences Sociales, Paris. Sein Hauptinteresse innerhalb der Soziologie gilt den Fragen der Moral und der Politik. Ursprünglich Schüler von Pierre Bourdieu, ging er im Lauf der 80er Jahre immer mehr auf Distanz zu diesem. Er ist der Bruder des Künstlers Christian Boltanski. 0 Kommentare zu diesem Event
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