Einer und Eine [Premiere]
Einer und Eine [Premiere]
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Grete und Jakob sind Geisteswissenschaftler in prekären Beschäftigungsverhältnissen und beschäftigen sich in ihrer Arbeit mit Liebeslyrik und den gesellschaftlichen Konstruktionen des Begehrens. Vom real existierenden Liebesmarkt haben sich beide enttäuscht und ernüchtert abgewendet zugunsten der Theorie. Es ist ihnen zunehmend unwahrscheinlich geworden, dass sie selbst noch einmal betroffen sein könnten von einem Gefühl der emotionalen Überwältigung. Auch deshalb reagieren sie unbeholfen und scheu, als sie einander eines Tages im Supermarkt begegnen und verzaubern vor dem Kühlregal. Dass ihre Annäherung wenig gemein hat mit den Erzählungen der Liebe, die sie aus ihrer Arbeit kennen, lässt sie an ihren Gefühlen zweifeln. Aber nach stockenden Anfängen beginnen Grete und Jakob ihr Miteinander zu verteidigen gegen die Gesellschaft des Spektakels und ihre Leistungsansprüche. Sie kämpfen für ihre eigene Form der brüchigen Zuneigung, der sie keinen Namen geben wollen und schwanken dabei zwischen Hingerissenheit und ironischer Distanz. Begleitet, gestört und herausgefordert werden sie auf ihrem Weg von den üblichen Spielverderbern: von Arbeitgebern, Doktorvätern, Ex-Freunden, von Supermarktverkäufern und vom Internet. Und sogar Tiere beginnen zu sprechen beim Anblick des seltsam verstockten Paares und stellen ihre dunklen Fragen. Grete und Jakob haben Prüfungen zu bestehen, wachsen im Kampf zusammen über sich hinaus und glauben am Ende für einen Moment fast daran, dass ihre Liebe für immer sei.Martin Heckmanns, geboren 1971, studierte Komparatistik, Geschichte und Philosophie und lebt als Autor in Berlin. Mit Schieß doch, Kaufhaus! wurde er zum Nachwuchsautor des Jahres 2002 gewählt und gewann bei den Mülheimer Theatertagen 2003 für Schieß doch, Kaufhaus! und 2004 für Kränk den Publikumspreis. 2011 wurde Vater Mutter Geisterbahn am Staatsschauspiel Dresden uraufgeführt, wo er derzeit auch Hausautor ist. Einer und Eine ist ein Auftragswerk für das Nationaltheater. Inszenierung: Dominic Friedel Bühne und Kostüme: Karoline Bierner Dramaturgie: Ingoh Brux Dramaturgieassistenz: Lea Gerschwitz 0 Kommentare zu diesem Event
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