Der Menschenfeind
Der Menschenfeind
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In einer Gesellschaft des Scheins haben es die Ehrlichen schwer: Der Adelige Alceste will unbedingte Wahrhaftigkeit. Sich zu verbiegen ist ihm ein Graus, Höflichkeit bedeutet ihm nichts als Heuchelei. Damit macht sich Alceste schnell Feinde. Selbst seine Geliebte Célimène bevorzugt die kleinen Flirts und Komplimente anderer Männer gegenüberAlcestes griesgrämigen Treueschwüren. Als ein Brief auftaucht, in dem sie ihre diversen Liebhaber verspottet, und sich diese daraufhin von ihr abwenden, sieht Alceste seine Chance gekommen, seine Grundsätze vor aller Welt unter Beweis zu stellen. Er will trotz des Skandals zu ihr stehen und fordert sie auf, mit ihm zusammen die Gesellschaft am Hofe hinter sich zu lassen. Doch Célimène lehnt dankend ab. Alceste muss sich entscheiden, ob er bleibt oder in die selbstgewählte Verbannung geht. Wie Molière selbst, der ebenfalls Günstling am Hofe Ludwig des XIV. war, ist Alceste ein Außenseiter. Seiner Gesinnung nach ein bürgerlicher Liberaler, seinem Stand nach ein Adeliger, ist er in seiner Zeit heimatlos. Seine Ablehnung der Menschen um ihn herum ist keine Misantropie, sondern das Verzweifeln an den eigenen Ansprüchen. „Unrecht oder Recht, es gibt kein Drittes“, lautet sein Credo, an dem der fortwährend scheitert. Denn, wie sein einziger Freund ihm rät, „Die eigene Zeit, soll man nicht trotzig meistern. / Weltverbesserung das ist ein Ziel, / für das nur Tore sich begeistern.“ Inszenierung: Cilli Drexel Bühne: Thimo Plath Kostüme: Nico Zielke Musik: Till Rölle Dramaturgie: Ingoh Brux 0 Kommentare zu diesem Event
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