Artikel: Einmannshow Caveman[ Kulturelles ]
26.04.2013  |   Klicks: 2807   |   Kommentare: 0   |   Autor: Dite
Einmannshow Caveman
schneckenhof.de hat sich das erfolgreiche Stück genauer angeschaut...
Sicher bin ich nicht die Einzige, die zugeben muss, dass sie bereits Bücher a la "Männer sind vom Mars und Frauen von der Venus", "Warum Männer nie zuhören und Frauen schlech einparken" oder andere ähnliche Schmöcker gelesen hat.
Ich fand es immer faszinierend die psychologischen Ursachen für bestimmte stereotypische Verhaltensweisen des jeweiligen Geschlechts begründet zu bekommen. Und meistens war es dann doch auch ganz simpel und man konnte diese Klischees immer auf eine Tatsache zurückführen: Die Menschen handeln aufgrund bestimmter Instinkte aus der Steinzeit.

Da auch Caveman, das erfolgreiche Solostück unter Regie von Esther Schweins, sich mit diesem Phänomen beschäftigt, war dies für mich ein Grund dieses mal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Tom wird von seiner Frau Heike vor die Tür gesetzt. Aus einer zickigen Laune heraus, wie wohl jeder Mann urteilen würde.
Und so beginnt der Steinzeitforscher, um den Streit zu überbrücken, von den typischen Macken seiner Frau zu erzählen.
Es passiert dadurch aber auch, dass er auch immer wieder sich selbst und die Verhaltensweisen der Männer unter die Luppe nimmt und bei den jeweiligen Charaktereigenschaften der Geschlechter oftmals auf eine Tatsache zurück kommt: Männer sind Jäger, Frauen Sammlerinnen.

Trocken, mit einem riesigen schauspielerischen Talent (Ein Kerl der gleichzeitig sooo männlich und doch sooo weiblich rüberkommt), tollen Stimmkünsten und ironischem, klischeehaften Blick auf die Männer und Frauen schafft es Martin Luding den Saal zum toben zu bringen und kein Auge trocken zu lassen. Paare werfen sich mit breitem Grinsen vorwurfsvolle Blicke zu, Frauen lachen zustimmend mit ihren besten Freundinnen um die Wette und Männer kichern leise in sich hinein, wenn sie die Macken der Freundin oder der Ex wiedererkennen.

Ich für meinen Teil muss sagen, dass ich mich teilweise dann doch von Zeit zu Zeit etwas unweiblich gefühlt habe, da ich oft gar nicht so sehr dem Klischee des Stückes entsprach (Ich hasse shoppen!) und erschrocken in mich zusammen sackte, als die Männereigenschaften getadelt wurden, die manchmal besser auf mich, als auf meinen Freund hätten zutreffen können. Ich fühlte mich dann doch wie in einer anderen Generation, verwirrt von der Emanzipation und den von Frauen doch auf oftmals gewünschten emotionaleren Männern. (Womit ich jetzt aber zum Schutz meines Freundes aber schnell einwerfen will, dass ich damit keinesfalls sagen will, dass mein Freund weiblich ist, sondern einfach nicht der typische Macho )

Dennoch konnte ich mich aber natürlich trotzdem in dem einen oder anderen Klischee wieder finden, denn es wären keine Klischees, wenn nicht auch ein Funken Wahrheit dahinter stecken würde. Und man soll ja alles gar nicht so ernst nehmen, sonst wäre es nur halb so komisch.
Ich ließ mich vom Lachen der kreischenden Zuschauer mitreißen und war begeistert von der Wandlungsfähigkeit des neuen Caveman.
Das Stück wird trotz der Einmann Show nicht langweilig und überrascht mit Lichtspiel und natürlich dem ausgezeichneten Höhlenmenschen.

Caveman, vom 24.04.-27.04. und 03.05.-05.05. im Capitol Mannheim zu bewundern und für Paare eigentlich ein Muss. Bei keinem anderen Stück hab ich je Paare verliebter und gleichzeitig grinsend hinauslaufen sehen.
 

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